HAWK-Projekt „Wahlkneipe“ geht auf Tour

Erscheinungsdatum: 09.05.2025

Wie lässt sich Demokratie auf kreative Weise fördern? Mit dieser Fragestellung beschäftigte sich ein Seminar an der HAWK-Fakultät Gestaltung am Standort Hildesheim unter Leitung von Prof. Sabine Cole. Das Ergebnis: Studierende entwickelten innovative Projekte zur Vermittlung demokratischer Werte. Besonders viel Aufmerksamkeit erhält dabei die „Wahlkneipe“, ein als Spielautomat präsentierter, physisch existenter Wahl-O-Mat, der dem Publikum Vergleiche zwischen eigenen Positionen und den Programmen politischer Parteien aufzeigt.

Das Besondere: Die Wahlkneipe steht direkt vor Ort und zwar interaktiv und greifbar. Als Belohnung für die Teilnahme druckt der Automat ein passendes Cocktailrezept zum jeweiligen Wahlergebnis aus. Gestaltet hat die Wahlkneipe ein interdisziplinäres Team um Chérise Barthel aus dem Kompetenzfeld Digital Environments, Noa Wäcken aus dem Kompetenzfeld Advertising Design und Timo Herkenrath aus dem Kompetenzfeld Produktdesign.

Nachdem die Fakultät das Projekt erstmals bei der Werkschau der Fakultät Gestaltung im Sommersemester 2024 präsentierte, weckte es auch außerhalb der Hochschule großes Interesse. Erste Stationen der Tour waren die See Conference und das See Camp im Rahmen des Young Talent Design Campus (YTDC) in Wiesbaden. Der YTDC ist ein internationales Hochschulprojekt im Kontext der World Design Capital Frankfurt 2026 und fördert die Zusammenarbeit kreativer Nachwuchskräfte. 

 

Damit sich die Wahlkneipe unterwegs einsetzen lässt, hat Chérise Barthel den Automaten technisch und gestalterisch weiterentwickelt: „Die erste Version war noch sehr sperrig. Jetzt ist die Wahlkneipe modular, leicht zu transportieren und optisch auffällig gestaltet. Die Software bietet nun eine kompaktere Version mit weniger Fragen, sodass mehr Menschen das Angebot unkompliziert nutzen können.“ 

Die Resonanz ist durchweg positiv: „Viele Interessierte haben die Wahlkneipe ausprobiert und das Gespräch gesucht. Das Interesse war so groß, dass ich wiederholt eingeladen wurde, das Projekt auch an anderen Orten vorzustellen“, berichtet Chérise Barthel. Im Rahmen eines Panel Talks präsentierte sie ihr Projekt erstmals vor einem größeren, hochschulübergreifenden Publikum. 

Der nächste große Auftritt steht nun bei der Berlin Design Week bevor. Perspektivisch plant Chérise Barthel weitere Anpassungen – zum Beispiel eine kinderfreundliche Version mit vereinfachten Fragen. Zudem möchte sie im kommenden Jahr die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt zum Anlass nehmen, das Konzept in ihrer Heimat Magdeburg weiterzuentwickeln: „Nur in der realen Welt zeigt sich, ob eine Idee tatsächlich funktioniert.“