Hochschulwettbewerb startet - die Fakultät Gestaltung ist dabei
16 Studierenden der Innenarchitektur waren in Begleitung von Prof. Günter Weber von der HAWK-Fakultät Gestaltung in Essen bei der Auftaktveranstaltung des Hochschulwettbewerbs. Sie schauten sich zur Vorbereitung die Räume vor Ort an und nahmen an den einführenden Inputvorträgen teil.
Wir beschäftigen uns hier mit einem Thema, bei dem die Studierenden die Expert*innen sind: Lernräume der Zukunft.
Vielfalt statt Standardlösungen
Bis März 2026 entwickeln die Studierenden innovative Konzepte für das Bestandsgebäude R12 auf dem Campus Essen der Universität Duisburg-Essen – einem sogenannten ZPL-Gebäude aus den 1970er-Jahren. ZPL steht für „Zentrale Planungsstelle für die Rationalisierung von Landesbauten“, die damals serielle Baukonzepte für Hochschulen entwickelte, um dem steigenden Raumbedarf effizient zu begegnen. Die modulare und flexible Struktur solcher Gebäude erlaubt bis heute unterschiedliche Nutzungen und Anpassungen. Gefragt sind Konzepte, die zukunftsfähige Lern- und Arbeitsräume schaffen und das Potenzial der modularen Bestandsstruktur im Sinne der Prinzipien von „New Learning“ weiterentwickeln.
Die wissenschaftliche Begleitung durch Professorin Alexandra Scheele von der Universität Bielefeld hat im ersten Wettbewerbssemester wichtige Erkenntnisse über die Anforderungen an zeitgemäße Arbeits- und Lernumgebungen geliefert. In vier Forschungsprojekten untersuchten Studierende der Soziologie unter anderem schulische Lernräume, Sekretariatsarbeit und die Arbeitsrealität von Architektinnen und Architekten. Ein zentrales Ergebnis: Es gibt nicht den einen Arbeitsplatz oder Lernort der Zukunft. Anforderungen, Nutzungsmuster und sozialen Dynamiken variieren je nach Bereich stark. Jede Umgebung muss individuell betrachtet werden: Architektur, Gestaltung und Organisation folgen eigenen Logiken, während die Menschen die Räume mit Leben füllen. Nur so lassen sich unterschiedliche Bedürfnisse, von konzentriertem Arbeiten bis hin zu kooperativen Lern- und Gruppenprozessen, sinnvoll abbilden.
Die Forschung zeigte auch: Open-Space-Konzepte und Desksharing fördern Spontanität und Austausch. Neue Raumkonzepte erfordern aber auch eine Phase der Anpassung und stoßen nicht selten teilweise auf Akzeptanzprobleme ihrer Nutzenden. Entscheidend ist, dass Räume so gestaltet werden, dass sowohl Lernen als auch Zusammenkommen gelingen und dabei unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigt werden.
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