Vom 1. bis 3. August auf dem Campus Weinberg

Erscheinungsdatum: 01.08.2025

Die Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim lädt zur Werkschau ein. Vom 1. bis 3. August 2025 zeigt die Fakultät die Abschlussarbeiten aus den Bachelor- und Masterstudiengängen der Gestaltung. Als Ausstellungsfläche dienen alle 5 Gebäude am Campus Weinberg. Zusätzlich bieten offene Werkstätten Einblicke. Workshops für Studieninteressierte, Mappenberatungen, Führungen durch die Ausstellung, der Werkmarkt und kulinarische Angebote ergänzen die Ausstellung. Hier präsentiert die HAWK erste Highlights der Abschlussarbeiten aus den Bachelor- und Masterstudiengängen der Gestaltung. 

Maja Prassol: Gappy – deine Daten gegen den Gap

Advertising Design

Frauen sterben, weil medizinische Forschung vornehmlich auf männlichen Daten basiert. Der Gender Data Gap kostet Leben. Gappy von Maja Prassol macht das Problem sichtbar und bietet eine Lösung: Mit einer App zur Datenspende, einer KI, die aus echten Erfahrungen von Frauen lernt und individuelle Hilfe bietet sowie einer lauten Kampagne, die aufklärt und mobilisiert. So verwandelt sich ein unsichtbarer Missstand in eine messbare Veränderung. Daten arbeiten hier gegen den Gap für mehr Gerechtigkeit in der Gesundheitsversorgung.

Elisabeth Maria Mach – Entwicklung eines digitalen Gesundheitstagebuchs für Kinder

Integriertes Design

Die App „DotDok“ begleitet Eltern bei der Erfassung gesundheitsrelevanter Informationen – von Symptomen und Arztbesuchen bis hin zu Diagnosen und Maßnahmen. So entsteht eine Patientenakte aus der Perspektive der Patient*innen, die wichtige Informationen sichert, die häufig nicht aufgezeichnet werden oder im medizinischen Alltag verloren gehen. „DotDok“ unterstützt die Kommunikation mit dem behandelnden Fachpersonal, verkürzt Diagnosewege und fördert die Gesundheitskompetenz der Eltern nachhaltig.

Lena Schöneberg: HAWKI Ideen Canvas – niedrigschwellige, KI-gestützte Ideengenerierung

Digital Environments

Ideenfindung ist zentral für Innovation – im Design und vielen anderen Disziplinen. Das Projekt von Lena Schöneberg zeigt, wie generative KI diesen Prozess kreativ, verantwortungsvoll und spielerisch bereichern kann: Der HAWKI-Ideen-Canvas untersucht anhand eines Prototyps, wie sich gemeinsame Ideenfindung sowie die KI- und Prompting-Kompetenz fördern lassen. Zudem geht es darum, Barrieren abzubauen und das bestehende HAWKI-Ökosystem der HAWK zu erweitern.

Helena von Dufving: Safety Work Barbie – eine Awareness-Kampagne

Integriertes Design

Der Schlüssel zwischen den Fingern, der schwarze Hoodie über dem Partyoutfit – das ist Safety Work: alltägliche Strategien, mit denen sich vor allem Frauen vor sexueller Belästigung schützen. Gemeinsam mit UN Women startet Barbie eine multimediale Kampagne: Die Safety Work Barbie wird an Multiplikator*innen verschickt, löst Diskussionen in den sozialen Medien aus und wird durch einen Self-Generator Teil einer globalen Studie sowie kollektiven Anklage gegen eine Normalität, die keine sein darf.

Anna-Sophie Gülpers: Notrufboje zur Rettungs-Unterstützung im Wattenmeer

Produktdesign

Rettungseinsätze im Wattenmeer erschweren sich durch fehlende Notrufmöglichkeiten und mangelnde Orientierung, da Besuchende die Gefahren regelmäßig unterschätzen. Darum entwickelte Anna-Sophie Gülpers ein nutzerfreundliches System, das die Sicherheit erhöht und bestehende Rettungsprozesse mithilfe von ökologisch erfassten Daten aktiv unterstützt. Ziel ist es, die Gefahr durch Gestaltung wahrnehmbarer zu machen und durch funktionales Produktdesign in sensiblen Naturräumen Menschen sowie Umwelt zu schützen.

Feline Knapp: Hidden Values – die unsichtbaren Werte im Bestand

Innenarchitektur

Jedes Jahr werden unzählige Gebäude abgerissen – oft ganz ohne Rücksicht auf die „graue Energie“, also den energetischen Rucksack eines Gebäudes. Ebenso unbeachtet bleiben meist die „goldene Energie“ und damit die Geschichte, Gestaltung und Erinnerungen. Das Projekt „Hidden Values“ macht diese verborgenen Werte in einer interaktiven Ausstellung sichtbar und präsentiert ein digitales Tool, das eine einfache Berechnung möglich macht. Das verdeutlicht, dass sich der Erhalt von Bestandsgebäuden lohnt.

Susie Itandehui Heuberger: Der Körper des Vergessens –Aktivismus als Heilung und Widerstand

Metallgestaltung & Schmuck

Der weibliche Körper – insbesondere jener von indigenen, armen und rassifizierten Frauen – hat sich zu einem Schlachtfeld entwickelt, auf dem sich die Machtlogiken von Patriarchat, Staat und Kapital kreuzen. Susie Itandehui Heuberger spricht in ihrer Arbeit von „Der Körper des Verbrechens“, einer Kategorie, die anklagt und sichtbar macht, wie bestimmte Körper allein durch ihre Existenz historisch kriminalisiert wurden. Der Körper wird so zum Zeugen, Archiv, Zuhause und Schützengraben.

Ann Carolin Krause: Scamurai – Zug um Zug gegen Betrug

Advertising Design

Scamurai ist ein innovatives Brettspiel, das spielerisch über Betrugsdelikte zum Nachteil älterer Menschen aufklärt. In einer Mischung aus Humor, Spannung und Aufklärung lernen Jung und Alt gemeinsam, wie Betrugsmaschen funktionieren und wie man sich dagegen schützt. Das Spiel schafft einen urteilsfreien Raum, der zum gemeinsamen Austausch anregt und Handlungskompetenz vermittelt. Eine provokante Kampagne aktiviert insbesondere junge Zielgruppen als Multiplikator*innen für echten Schutz.

Mona Hoffmann: Kognifit – der Fitnesskurs für den Kopf ab

Advertising Design

Gaming im Alter wirkt: Spiele fördern die kognitive und mentale Gesundheit, das ist wissenschaftlich belegt. In derer fiktiven Kampagne von Mona Hoffmann startet die AOK gemeinsam mit Nintendo mit „Kognifit“ ein neues Kursformat für ältere Menschen. Im Mittelpunkt steht Gaming mit der Nintendo Switch 2 und dem leicht bedienbaren „EZ-Controller“. Ziel ist es, Berührungsängste abzubauen, Teilhabe zu stärken und spielerisch fit zu bleiben. Die fiktive Kampagne entstand ohne Beteiligung und ohne Wissen der gezeigten Marken.

Sarah May: Zarte Blicke zur Hässlichkeit

Metallgestaltung & Schmuck

In der binär verstrickten Gesellschaft sind Irritationen ungern gesehen. Es wird lieber zu einfachen Lösungen und Antworten gegriffen. Sich etwas einzugestehen, um auf etwas zu blicken, das die ganze Zeit bereits auf Aufmerksamkeit wartet, ist keine Leichtigkeit. Was wird benötigt, um neu sehen zu lernen? Es braucht den Mut, die Scham zu überwinden, ein Verständnis für Mehrdeutigkeit und die Toleranz gegenüber Andersartigkeit. Die Geschichte vom Hass kann auch eine Geschichte der Empathie sein.

Catharina Mohr: Wesen aus meinem vertrauten Inneren

Metallgestaltung & Schmuck

Unsere innere Welt ist geprägt von bewussten und unbewussten Anteilen. Der Austausch zwischen beiden Bereichen ist nicht klar abgegrenzt, sondern ein stetiger Prozess, vergleichbar mit einem Stoffwechsel. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Prozessen entstanden die Objekte von Catharina Mohr: Wesen, die filtern, wandeln und durchleiten. Zwischen ihnen liegt etwas Fluides, Wandelbares. Zusammen bilden sie einen Kreislauf, einen Organismus.

Nadine Anklam: Wenn Blicke sich kreuzen – unter Gefährt*innen in miteinander verbundener Andersartigkeit

Metallgestaltung & Schmuck

Was, wenn wir Tiere nicht nur als Objekte betrachten, sondern als Wesen, die uns anblicken und deren Blick sich mit unserem kreuzt? Wenn sich die Grenzen zwischen Mensch und Tier auflösen würden? Was, wenn unser Zusammenleben auf dieser Welt ein Zusammenwachsen wäre? Das Hufhorn und Fell für die körperbezogenen Objekte sammelte Nadine Anklam bei ihrer Arbeit als Hufschmiedin: „Ich kenne jedes Pferd, von dem es stammt, mit Namen. Sie sind meine Gefährt*innen, in miteinander verbundener Andersartigkeit.“

Öffnungszeiten

Die Werkschau öffnet mit der Vernissage am Freitag, 01. August, um 19:30 Uhr, Am Samstag und Sonntag, 2. Und 3. August, öffnet sie täglich von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.