4 HAWK-Absolventinnen erhalten Preis von KUNST.HANDWERK.DESIGN.

Erscheinungsdatum: 14.08.2025

Der 3. Ausstellungspreis „graduates @ KUNST. HANDWERK. DESIGN.“ geht an die 4 HAWK-Absolventinnen Kara Ihlenburg, Susie Itandehui Heuberger, Nadine Anklam und Juliane-Antonia Greve. Den Preis vergibt der Verein KUNST. HANDWERK. DESIGN. Hildesheim Südniedersachsen in Kooperation mit der Fakultät Gestaltung der HAWK am Standort Hildesheim, um junge Gestaltende zu fördern und in die Öffentlichkeit zu bringen. 

Alle Preisträgerinnen erhalten einen Ausstellungsplatz auf der Messe „Kunst.Handwerk.Design. 2025“ am 18. und 19. Oktober im Novotel Hildesheim. Stephanie Link, die 1. Vorsitzende des Vereins, übergab die Preise bei der Vernissage zur HAWK-Ausstellung Werkschau. Die Fakultät Gestaltung unterstützt den Preis mit einem Ausstellungsdisplay und fördert mit der Übernahme von Druckkosten die begleitenden Printmedien. Außerdem hilft die Hochschule beim Transport der Ausstellungsmöbel. Wer ausstellt, begleitet und vermittelt die eigenen Arbeiten und Objekte durch die Anwesenheit auf der Messe. Der Verein lässt Teilnehmende ihre Werke auch verkaufen – dies ist nicht nur möglich, sondern auch erwünscht. Voraussetzungen für den Auswahlprozess waren artefaktische Arbeiten und Objekte wie beispielsweise innenraum- und körperbezogene Objekte, Buchobjekte, Druckgrafiken oder Fotografien. 
 

Kara Ihlenburg – Frau und Werk

Eine gestalterische und theoretische Auseinandersetzung mit weiblicher Handwerkspraxis

Im Rahmen ihres Buchprojekts „Frau und Werk“ führte Kara Ihlenburg narrative Interviews mit Handwerkerinnen aus unterschiedlichen Gewerken: vom Bau- über das Medizin- bis zum Schmuckhandwerk. Ihre Erzählungen geben Einblick in biografische Wege, materielle Zugänge und individuelle Haltungen zum Arbeiten mit der Hand. Wissenschaftstheoretische Essays ergänzen diese Dialoge. Sie zeigen historische Kontexte auf, machen Ausschlüsse sichtbar und verorten zentrale Begriffe neu. Betreut haben die Arbeit Prof. Dominika Hasse und Barbara König-Warneboldt. 

Susie Itandehui Heuberger – Der Körper des Verbrechens

Aktivismus als Heilung und Widerstand gegen das Vergessen

Der weibliche Körper – insbesondere jener von indigenen, armen und rassifizierten Frauen – hat sich zu einem Schlachtfeld entwickelt, auf dem sich die Machtlogiken von Patriarchat, Staat und Kapital kreuzen. Susie Itandehui Heuberger aus dem Kompetenzfeld Metallgestaltung & Schmuck spricht in ihrer Arbeit „Der Körper des Verbrechens“ von einer Kategorie, die anklagt und sichtbar macht, wie bestimmte Körper allein durch ihre Existenz historisch kriminalisiert wurden. Der Körper entwickelt sich so zum Zeugen, Archiv, Zuhause und Schützengraben. Betreut haben die Abschlussarbeit im Masterstudiengang Gestaltung Prof. Dr. Sabine Foraita und Prof. Melanie Isverding.

Nadine Anklam – Wenn Blicke sich kreuzen

Unter Gefährt*innen in miteinander verbundener Andersartigkeit

Was wäre, wenn Menschen Tiere nicht nur als Objekte betrachten, sondern als Wesen, die einen anblicken und deren Blick sich mit dem eigenen kreuzt? Wenn sich die Grenzen zwischen Menschen und Tieren auflösen würden? Was, wenn das Zusammenleben auf dieser Welt ein Zusammenwachsen wäre? Das Hufhorn und Fell für körperbezogenen Objekte sammelte Nadine Anklam bei ihrer Arbeit als Hufschmiedin: „Ich kenne jedes Pferd, von dem es stammt, mit Namen. Sie sind meine Gefährt*innen, in miteinander verbundener Andersartigkeit.“ Prof. Melanie Isverding und Felicia Mülbaier haben die Abschlussarbeit aus dem Bachelorstudiengang Gestaltung im Kompetenzfeld Metallgestaltung & Schmuck betreut. 

Juliane-Antonia Greve – Viriditas

Entwicklung regionaler Teekulturprodukte

Regionale Heilkräuter, Gefäße zum Berühren und bewusste Zeit der Wertschätzung. Juliane-Antonia Greve entwickelte im Kompetenzfeld Produktdesign ein Tee-Ensemble, das zum Sammeln, Zubereiten und genussvollen Trinken von Kräutertee anregt – für Momente der Ruhe, Erdung und Entschleunigung. Prof. Hartwig Gerbracht und Jan Obornik haben die Abschlussarbeit aus dem Bachelorstudiengang Gestaltung betreut. 

KUNST.HANDWERK.DESIGN. Hildesheim-Südniedersachsen e.V.

Der eingetragene Verein KUNST. HANDWERK. DESIGN. Hildesheim Südniedersachsen entstand im Jahr 1958. Er ist die offizielle Berufsvertretung von Kunsthandwerker*innen aus der Region Hildesheim-Südniedersachsen und ist Mitglied im Bundesverband Kunsthandwerk e.V. Deutschland.