Deutsch-amerikanische Zusammenarbeit vertieft medienarchäologische Forschung
Ende März 2024 durfte die HAWK-Fakultät Gestaltung ein herausragendes internationales Projekt begrüßen: Prof. Tom Levin von der Princeton University kehrte dafür aus einem Sabbatical für einen Workshop nach Deutschland zurück. Ziel war die intensive, forschungsorientierte Auseinandersetzung mit dem Princeton Phono-Post Archiv, einer weltweit einzigartigen Sammlung privater Sprachmitteilungen auf Grammophonplatten, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als „sprechende Briefe“ per Post verschickt wurden.
Das Projekt war der Höhepunkt des zweisemestrigen Seminars „Forschung in/und Gestaltung“ unter der Leitung von Prof. Dr. des. Konstantin Haensch, einem ehemaligen Doktoranden der Germanistik, und vereinte das Interesse von Designstudierenden und Forschenden an der Schnittstelle von Medienarchäologie, Gestaltung und Geschichte.
Im Zentrum des Workshops standen die Analyse und das Design künftiger Publikationen zum Princeton Phono-Post Archiv. Die intensiven Arbeitstage fanden sowohl im Büro von Prof. Levin im historischen East Pyne-Gebäude als auch an einer Ausstellungsvitrine im Friend Center statt, wo eine Auswahl persönlicher Aufnahmegeräte präsentiert wurde. Gemeinsam mit den Promotionsstudierenden Martin Gnadt, Lucius Märtner, Josefine Naß und Ina Szczepanski wurden in Kooperation mit Prof. Levin und Prof. Haensch zentrale Fragestellungen der Forschungs- und Designtheorie praktisch erprobt.
Technische Innovation und Dokumentation
Im Rahmen eines begleitenden Projekts fertigte die Studentin Annekathrin Kirchner mit einer eigens entwickelten Panoramakamera hochauflösende Aufnahmen der Archivbestände an. Diese mehrteiligen Fotografien werden digital montiert und bieten so neue Möglichkeiten der visuellen Erforschung und Dokumentation der Objekte.
Ausblick
Die Projektgruppe arbeitet aktuell an der Finalisierung und Erweiterung der Publikationsreihe und der kontinuierlichen Integration neuer Materialien und Forschender. Das Princeton Phono-Post Archiv etabliert sich damit als zentrale Ressource für medienarchäologische Forschung und als ein internationales Vorzeigeprojekt für interdisziplinäres, kollaboratives Arbeiten zwischen Hochschulen.