Die fortschreitende Digitalisierung und Verbreitung von Smart Home-Technologien – exemplarisch von Smart Speakern wie Amazon Echo mit Alexa – beeinflussen zunehmend den Alltag in privaten Haushalten. Trotz weltweit über 100 Millionen Alexa-Installationen gibt es bislang kaum designethnografische Forschung zur Integration und Nutzung dieser Technologien, insbesondere in studentischen Lebenswelten. 

Das Forschungsprojekt untersucht, wie Studierende Smart Speaker unter Berücksichtigung aktueller KI-Revolutionen in ihr tägliches Leben integrieren und welche sozialen und kulturellen Faktoren diesen Prozess beeinflussen. Dabei kombinieren wir den Domestizierungsansatz mit Methoden der Designethnografie – insbesondere den Cultural Probes.

 

Studentische Lebenswelten und der Domestizierungsansatz

Studentische Lebenswelten sind oft temporäre und liminale Räume, in denen sich junge Erwachsene in einer transformativen Lebensphase befinden. Gerade für die sogenannten „Digital Natives“ gelten für Technologien spezifische Bedingungen der Technik-Akzeptanz, die im Rahmen des zu untersuchenden Domestizierungsprozesses ermittelt werden. 

Smart Speaker nehmen sowohl in der Kommunikation zwischen Haushaltsmitgliedern und der Außenwelt, als auch in den Beziehungen innerhalb eines Haushaltes eine beeinflussende Rolle ein. Der Domestizierungsansatz bietet ein theoretisches Modell mit dem sich kulturelle Dynamiken im Medienaneignungsprozess beschreiben lassen. Untersucht wird dabei nicht nur, ob Studierende Smart Speaker funktional integrieren, sondern ihnen im Prozess der Aneignung auch veränderte Bedeutungen und Rollen zuschreiben.

Designethnografie und Cultural Probes

Unter der Methodologie der Designethnografie wird im Rahmen des Forschungsprojektes mittels der Einführung eines Amazon Echo mit Alexa und der Untersuchung mit Cultural Probes in studentischen Lebenswelten interveniert, um Zugang zu impliziten Wissen/phänomenologischem Alltagswissen zu erhalten und dieses Wissen explizit zu machen. Diese Forschungspraxis erfordert eine forschungsbegleitende Reflexion der Methode, bzw. Reflexion der Gestaltung der Methode.

Informationen

Projektverantwortliche: 
Prof. Dr. des. Konstantin Haensch 
WM Carolin Baaske, M.A. 

Finanzierung: 
MWK - Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur 
HAWK als Motor regionaler Innovationsökosysteme in Südniedersachsen 

Projektkosten: 
49.537,60 € 

Dauer: 
01.01.2025 – 31.12.2025