Studierende des Studiengangs M.A. Architektur entwickelten unter dem Leitbild der „Caring City“ Konzepte für das brachliegende Areal nördlich der Speicherstraße, einen Teil des ehemaligen Güterbahnhofs.

Großes Interesse an Ideen der Studierenden bei Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft

Im Rahmen ihres Masterstudiums an der HAWK in Hildesheim haben angehende Architekt*innen ein Semester lang an Visionen für ein mischgenutztes inklusives Stadtquartier gearbeitet. 

Der Fokus lag dabei auf dem rund 3 Hektar großen Areal zwischen den Bahngleisen und der Speicherstraße, westlich der Landkreisverwaltung. Unter der Leitung von Prof. Dr. Ines Lüder und mit Unterstützung der Lehrbeauftragten Martina Reichelt entwickelten die Studierenden Ideen im Einklang des Konzeptes „Caring City“.

Ganzheitliches Konzept für das Quartier

Die Studierenden hatten die Aufgabe ein ganzheitliches Quartierskonzept zu entwickeln. Dazu gehören: 

  • neue Wohngebäude mit vielfältigen Wohnungsangeboten
  • soziale Einrichtungen
  • Begegnungsorte  
  • und Grünflächen
 

Nina Stollberg, Architekturstudentin im ersten Mastersemester, erläuterte den Ansatz ihrer Gruppe: „Hervorzuheben ist auf jeden Fall unser Inklusionshotel. Ferner eine inklusiv ausgebildete Kita, aber auch die Mehrgenerations-WGs, wo wir auch Senioren einen Platz bieten möchten.“ 

Zudem war ein zentraler Aspekt ihres Gruppen-Entwurfes die Schaffung von Wohnraum, der es Menschen ermöglicht, auch im Alter oder bei veränderten Lebensumständen im gleichen Quartier wohnen zu bleiben – und vielleicht aus einem Reihenhaus in eine Senioren-WG zu ziehen

Inklusive Architektur als Baustein der „Caring City“

Die Studierenden haben sich im Laufe des Semesters intensiv mit den Herausforderungen und Potenzialen einer inklusiven Architektur auseinandergesetzt. Neben der Entwurfsarbeit nahmen sie an Workshops zum Thema Inklusion und dem Konzept der „Caring City“ teil. 

 

Für ihre Entwürfe führten sie Studien und Recherchen vor Ort durch.

Für viele von ihnen war das Projekt nicht nur fachlich, sondern auch persönlich bereichernd, wie Architekturstudentin Frini Peschke resümiert: "Gerade im Hinblick auf Caring-Aspekte und inklusionsgerechtes Bauen hat mir das Seminar sehr viel gebracht und die Workshops haben da sehr geholfen."

Entwürfe als Impuls für Hildesheimer Stadtentwicklung

Die Abschlusspräsentation der studentischen Arbeiten fand im gut gefüllten Seminarraum des PULS-Gebäudes am Angoulêmeplatz statt. Die Präsentation stieß bei Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung auf Interesse.

 

Rückmeldung der Vertreter*innen

Tobias Eckardt, SPD-Ortsbürgermeister für Hildesheim Stadtmitte
Er sah in den studentischen Ideen einen wichtigen Impuls für die Stadtentwicklung: "Gerade das Innenstadtquartier oder die innenstadtnahen Quartiere brauchen einfach solche Wohnformen und Alternativen, weil ja gerade Menschen mit Hilfebedarf diese kurzen Wege benötigen. Die Anbindung an die Innenstadt finde ich da ganz wichtig."

Volker Spieth, Ratsherr der Grünen
Herr Spieth unterstrich die Relevanz der vorgestellten Konzepte vor dem Hintergrund des demografischen Wandels: "Wir haben für den gesamten Landkreis viel, viel zu wenig seniorengerechtes Wohnen. Das fehlt und das muss man jetzt immer mitdenken bei der Gestaltung von neuen Baugebieten.“

Kurt Warmbein, Vertreter der Bürgerinitiative „Marienburger Höhe“
Er fand die sehr unterschiedlichen Vorschläge hochspannend, und auch, wie ein brachliegendes Quartier in der Innenstadt aufgewertet und zum Wohnen vorbereitet werden kann: „Die Studierenden haben einen Nerv getroffen und ich glaube, wir haben hier in Hildesheim auch schon einen guten Weg beschritten.“ Inklusives Wohnen gehöre in jeden Stadtteil hinein, der neu geplant wird.

Martina Reichelt, Lehrbeauftragte der HAWK
Frau Reichelt zeigte sich beeindruckt von der Bandbreite der vorgestellten Ideen: „Es war eine Freude zu beobachten, wie diese Themen dann auch angefasst wurden und in dieser Unterschiedlichkeit der Durcharbeitung haben alle diesen Weg weiterverfolgt, eben der ‚Caring City‘ ein Gesicht zu geben.“

Eckdaten zum Projekt

Studiengänge
M.A. Architektur

Studienbereiche
Entwerfen und Bauen

Externe Beteiligung
Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim
Ratsherr der Grünen
Bürgerinitiative Marienburger Höhe

Zeitraum
Wintersemester 2024/25

Ziel
Konzepte für das brachliegende Areal nördlich der Speicherstraße unter dem Leitbild der „Caring City“ entwickeln.

Das Projekt entstand im Rahmen eines Moduls des Studiengangs Architektur (M.A.).

Verwandte Projekte