Abwechslungsreiche Einblicke in das Studium vor Ort
Den Studierenden konnte unter anderem ein praxisnaher Zugang zu Sozialen Diensten der Stadt Enköping ermöglicht werden. Dort gaben drei Fachkräfte aus den Sozialen Dienste einen anschaulichen Einblick in die lokalen Bedingungen der Sozialen Arbeit. Es wurde Bezug auf das schwedische Wohlfahrtssystem, die Sozialhilfe, Suchtkrankenhilfe, die Finanzierung der Dienste, sowie auf die „Budget- und Schuldenberatung“ genommen. Als aktuelle gesellschaftliche und fachliche Herausforderung wurde das Thema „Kinderarmut“ beschrieben. Eines von fünf Kindern gilt in der Stadt Enköping als „armutsgefährdet“ – ein ähnlich hoher Wert wie vielerorts im deutschen Sozialstaat.
Neben stark steigenden Mieten und Problemen am Arbeitsmarkt wurden die Notwendigkeit von längerfristigen Hilfen und die aktive Förderung der Selbsthilfefähigkeiten der Bürgerinnen und Bürger durch die Sozialen Dienste als weitere Herausforderungen in der Praxis von den drei Fachkräften genannt.
Der Studienbesuch an der Universität in Eskilstuna, die im Bereich „Nachhaltigkeit“ der Gebäude und Ausstattung mehrfach ausgezeichnet wurde, ermöglichte nicht nur die aktive Teilnahme im Alltag der Lehre, sondern bot beeindruckende Einblicke in die hohen Standards von Serviceleistungen, in die Bibliothek, Mensa und Organisation. Im Rahmen ihrer Teilnahme am englischsprachigen Seminar „Welfare State and Society in international and transnational Social Work“ von John Sandberg konnten die acht Studierenden der HAWK ihre Teilprojekte englischsprachig präsentieren und mit schwedischen Studierenden diskutieren. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den Studierenden aus dem Seminar bot eine Vorlesung von Prof. Jonas Stier zum Thema „Intercultural Communication“ vertiefende theoretische und empirische Erkenntnisse. Jonas Stier veranschaulichte diese auch anhand exemplarisch ausgewählter ländervergleichender sprachlicher und kommunikativer Besonderheiten, die „blinde Flecken“ für veränderte (Praxis)Kulturen für die Soziale Arbeit klar erkennen ließen.