Im Rahmen des Moduls S12 „Projekte“ haben 14 Studierende des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit am Standort Hildesheim ein Praxisprojekt zur Förderung von Inklusion und Teilhabe initiiert. Unter der Leitung von Prof. Dr. Karin Cudak und in Begleitung der wissenschaftlichen Hilfskraft und Tutorin Nina Schnabel arbeiteten die Studierenden über zwei Semester im Wintersemester 2024/25 und Sommersemester 2025 mit mehreren Projektpartner*innen aus der Region zusammen. 

Mit praxisorientierter Projektarbeit Inklusion in allen Lebensbereichen gestalten

Zusammenarbeit mit Expert*innen aus der Region

Zu den Kooperationspartner*innen gehörten unter anderem gemeinnützige Sozialdienste wie die gGIS mbH, die Stabsstelle Inklusion und Migration der Stadt Hildesheim sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen des Landkreises Hildesheim.
Das Seminar verknüpfte wissenschaftliche Lehrinhalte mit praxisorientierter Projektarbeit. Ziel war es, Theorie-Praxis-Transfers zu schaffen und Handlungsansätze für eine inklusive Stadtgesellschaft partizipativ zu entwickeln. Im Sinne des Leitgedankens „Nichts über uns ohne uns“ der Behindertenbewegung arbeiteten die Studierenden gemeinsam mit Expert*innen, Adressat*innen der Sozialen Arbeit und Selbstvertreter*innen zur inklusiven Stadt. 
Im Verlauf des Projektseminars untersuchten die Studierendengruppen vier zentrale Handlungsfelder: Hochschule, Sexualbildung, Wohnen sowie Offene Kinder- und Jugendarbeit. 

Projektergebnisse der Teilprojekte im Detail

•    Fotodokumentation zu Barrieren innerhalb der Hochschule
•    Entwicklung einer Fortbildungsreihe für die inklusive Kinder- und Jugendarbeit
•    Gestaltung von Flyern und Broschüren zu inklusiven Wohnformen
•    Erarbeitung sozialpädagogischer Angebote zum Thema Liebe, Freundschaft und Sexualität
 

Das Teilprojekt „InkluCheck: inklusive Hochschulbildung“ umfasste Interviews und Begehungen der Hochschule, u.a. wurden zahlreiche Barrieren, wie fehlende Orientierungsstrukturen, schwer zugängliche Fahrstühle und unebene Böden, identifiziert und fotografisch dokumentiert. Auch der Bedarf an mehr Sensibilisierung und aktiver Bewerbung des Themas Inklusion innerhalb der Hochschule wurde sichtbar.

Ein weiteres Projektteam konzipierte ein Fortbildungsangebot für Mitarbeitende in Kinder- und Jugendeinrichtungen im Landkreis Hildesheim (Teilprojekt „Vielfalt leben: Inklusion als Leitgedanke in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“). Ziel war es, Praktiker*innen zu befähigen, inklusivere Freizeitangebote zu gestalten und Barrieren in der Arbeit mit allen Kindern und Jugendlichen abzubauen.

Das Teilprojekt „Sicher Lieben, stark fühlen: Freundschaft, Liebe und Sexualität von Menschen mit Behinderungen“ thematisierte die Bedürfnisse junger Menschen mit komplexer Behinderung. Es wurden verschiedene sexualpädagogische Angebote und Materialien entwickelt, um den Dialog über Liebe, Freundschaft und Sexualität zu fördern und bestehende gesellschaftliche Tabus abzubauen.

Studierende des Teilprojekts „INKLUSIV – Konzept für nachhaltiges und inklusives Wohnen für Erwachsene mit Behinderung in Hannover und Hildesheim“ entwickelten Informationsmaterialien, die verschiedene inklusive Wohnformen allgemeinverständlich darstellen. Die Flyer und Broschüren sollen Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen bei der Suche nach geeigneten Wohnangeboten unterstützen und Fachkräften in der Beratung helfen.

Vorstellung des Projekts im Hildesheimer Rathaus

Am 24.04.25 war die Aufregung groß, denn die Studierenden folgten der Einladung von Katharina Broermann, ihre Projektideen im Hildesheimer Rathaus zu präsentieren. In der Stabstelle der Stadt Hildesheim für Migration & Inklusion fand ein reger Dialog statt. Hier konnten zahlreiche Schnittstellen zwischen der kommunalpolitischen und der hochschulbezogenen Projektarbeit und Ansatzpunkte für die weitere Zusammenarbeit ausgelotet werden. 

 


Höhepunkt der Projektarbeit bildete die hochschulöffentliche Dialogveranstaltung im Rahmen der „Querwoche“ am 27.05.2025. In der alten Bibliothek der HAWK stellten die Studierenden fünf weiteren Projektseminaren und ihre Lehrenden ihre Projekte vor. Sie begaben sich in lebhaften Austausch zu den bislang erfolgten Arbeitsschritten und erzielten Teilergebnisse der laufenden Projektarbeiten. Die studentischen Plakate, Flyer, Video- und Praxismaterialien brachten dem Publikum die Inhalte und Probleme jeweils plastisch nah.
Das Projektseminar unterstreicht den hohen Stellenwert praxisbezogener Forschung und partizipativer Ansätze in der Sozialen Arbeit an der HAWK. Die Ergebnisse werden durch die Zusammenarbeit mit regionalen Partner*innen weiter in die Praxis getragen.

„Die Frage nach der Qualität des Zusammenlebens aller Menschen gewinnt für die gesamte Stadt Hildesheim und darüber hinaus an Bedeutung. Inklusion ist eine Aufgabe, die alle betrifft“, so das Fazit einer Studentin.
 

Eckdaten zum Projekt

Studiengang
B.A. Soziale Arbeit (Hildesheim)

Studienbereich 
Gesundheit und Soziales

Zeitraum 
Wintersemester 2024/25 und Sommersemester 2025

Externe Beteiligung
gemeinnützige Sozialdienste wie die gGIS mbH, die Stabsstelle Inklusion und Migration der Stadt Hildesheim sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen des Landkreises Hildesheim

Ziel 
Theorie-Praxis-Transfers und Handlungsansätze für eine inklusive Stadtgesellschaft partizipativ entwickeln