Studierende und Lehrende der Fakultät Bauen und Erhalten tauschen sich fachlich mit Kolleg*innen der Minia University Egypt und der Yarmouk University Jordanien aus. Begleitet wird das interkulturelle Projekt dokumentarisch von einem Filmteam der Fakultät Gestaltung.

Aufbau von Vertrauen, interkulturellem Verständnis und nachhaltigen Beziehungen

Im Fokus standen der interkulturelle Austausch und die fachlichen Fragestellungen von Konservator*innen, Restaurator*innen, Archäolog*innen, Ägyptolog*innen und Museolog*innen an unser Kulturgut.

Projektverlauf

Über einen Zeitraum von 2 Jahren wurden 4 Workshops in 3 Ländern realisiert: Deutschland, Ägypten und Jordanien. Im Mittelpunkt standen stets der inter- und transkulturelle Austausch sowie die interdisziplinäre Begegnung.

Studierende aus Ägypten und Jordanien entdecken den Kulturerhalt in Deutschland

Hildesheim (November 2023)
Der Auftaktworkshop ermöglichte Studierenden aus Ägypten und Jordanien teilweise zum ersten Mal einen Aufenthalt in Deutschland. Begegnungen in Museen, Führungen durch die Stadt Hildesheim sowie Vorträge zum Umgang mit Kulturerbe in Deutschland eröffneten erste Einblicke in verschiedene Herangehensweisen an Kulturerhalt, Museumsarbeit und Vermittlungsgeschichte.

Wissenschaftlicher Austausch und Erkundung bedeutsamer Weltkulturerbestätten in Ägypten

Minja/Kairo (Februar 2024)
Der Gegenbesuch führte die Studierendengruppe nach Ägypten. Im Austausch mit den dortigen Kolleg*innen diskutierten sie u.a. die Bedeutung von Ausstellungsformen, museumspädagogischen Konzepten, wissenschaftlicher Auswertung von Grabungsfunden sowie konservatorischen Strategien. Besuche bedeutsamer Weltkulturerbestätten förderten ein tiefes Verständnis für die Vielfalt und den universellen Wert des kulturellen Erbes.

Einblick in die Handwerkstraditionen in Jordanien

Amman und das Tote Meer (Mai 2024)
Der dritte Workshop im internationalen Kontext ermöglichte neue Einblicke in den Erhalt von Kulturerbe in Jordanien mit seinen großen archäologischen Stätten. Dabei konnten neue Ansätze mit der Ausbildung lokaler Handwerke und Stärken der lokalen Handarbeitstechniken wie Papierherstellung und Keramik kennengelernt werden. Gemeinsame Exkursionen, Workshops und Gespräche stärkten den interkulturellen Zusammenhalt und die Reflexionsfähigkeit über Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Vorbereitung einer barrierefreien, integrativen und internationalen Ausstellung

Brenkhausen/Koptisches Kloster, Deutschland (November 2024)
Der Abschlussworkshop diente der Vorbereitung einer gemeinsamen Ausstellung in den drei beteiligten Staaten. Neben inhaltlicher Konzeption standen Fragen der Barrierefreiheit, der museumspädagogischen Zugänglichkeit und der integrativen Gestaltung im Mittelpunkt. Methodisch wurde u.a. mit theaterpädagogischen Ansätzen gearbeitet.

Diskurs in Qasr Iraq Al-Amir, Jordanien

Gemeinsames Engagement für den Erhalt des Weltkulturerbes

Im Zentrum des Projektes stand nicht nur der fachliche Diskurs zwischen Restaurator*innen, Archäolog*innen und Ägyptolog*innen, sondern insbesondere der Aufbau von Vertrauen, interkulturellem Verständnis und langfristigen Freundschaften. 

Deutlich wurde: Die Wertschätzung und Bewahrung des kulturellen Welterbes vereint die beteiligten Länder trotz ihrer Verschiedenheit – der Erhalt historischer Objekte ist ein globales Anliegen mit hoher gesellschaftlicher Relevanz. 

Wanderausstellung als Projektabschluss

Den Abschluss des Projektes bildet eine Wanderausstellung, die unter Mitwirkung aller beteiligten Studierenden und Institutionen konzipiert wird. Die filmische Dokumentation des Projektes wird in diesem Rahmen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. 

Das Projekt zeigt beispielhaft, wie interkultureller und interdisziplinärer Austausch nicht nur den wissenschaftlichen Diskurs voranbringt, sondern Verständnis, Toleranz und Kooperation fördert – und damit zu einem nachhaltigen Schutz unseres Weltkulturerbes beiträgt.

Eckdaten zum Projekt

Studiengänge
M.Sc. Konservierungs- und Restaurierungswissenschaft
B.A. Gestaltung

Studienbereiche
Bauen
Technik
Design

Weitere Projektbeteiligte
Ludwig-Maximilians-Universität München
Minia University Egypt
Yarmouk University Jordanien
University of Jordan, Amman Jordanien

Zeitraum
2023 - 2025

Ziel
Die internationale Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes sensibilisieren.

Dieses Projekt wurde mit Masterstudierenden vertiefungsübergreifend durchgeführt.